…. sich zu freuen und das zu genießen, was er hat (Prediger 3,12).
Dieser Vers steht im Anschluss an die bekannten Verse 1-8 „Ein Jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde...“'Vornehmen' - darin sind wir Menschen, denke ich, sehr gut. Besonders diejenigen unter uns, die eine Gabe für Organisation haben.Sich etwas vornehmen, das 'muss' man doch auch in unserer Zeit, in der Effizienz und Zeitmanagement so wichtig sind. Du tust mehrere Dinge gleichzeitig und hast doch weniger davon! Manches Mal wünschte ich mir, die Zeit anhalten zu können! In einer Radiosendung über die 'Zeit' hörte ich, dass die griechischen und römischen Herrscher Macht hatten über die Zeit. Ihre Astrologen konnten bestimmen, welche Zeit war und sogar die Zeit anhalten. Es blieb z.B. einfach Mai wenn im Juni ein unangenehmer Gerichtstermin anstand, zu dem noch nicht alles vorbereitet war.
Fände ich das wirklich gut? Die Zeit anhalten? Ist für mich doch eher unheimlich die Vorstellung.
Das neuere Wort für 'sich etwas vornehmen' ist sicher 'planen'. Wir 'planen' unseren Tagesablauf, unsere Arbeitszeit, unsere Ferien-/ Urlaubszeit. Wir planen, was es zu essen geben soll oder wann wir jemanden einladen oder besuchen gehen. Und da sind sicher auch immer wieder schöne und erholsame Dinge dabei, die wir in unseren Alltag einplanen.
Jetzt im Juli und August planen viele von uns eine Urlaubszeit. Man wird gefragt: „Wohin geht es denn?“ oder „Sind die Koffer schon gepackt?“. Ja, die Koffer packen! Wir nehmen Badesachen und Sonnencreme mit, die Wanderschuhe oder viele Bücher zum Lesen. Packen wir auch Zeit ein? Zeit mit Gott? Ich wünsche dir und mir, dass wir Zeit einpacken. Zeit um mit Gott ins Gespräch und ins Zuhören zu kommen. Ich wünsche dir und mir diese besonderen Zeiten mit unserem himmlischen Vater. Innehalten und dankbar das erkennen und genießen, was 'Er' für mich in diesem Moment bereithält. Nicht nur mehr Zeit empfinden weil ich Urlaub habe, sondern mich bewusst zu freuen und zu genießen, was 'Er', mein gute Hirte, für mich vorbereitet hat. Wie gut, dass 'Er' keinen Urlaub hat, sondern immer für mich da ist! Vielleicht helfen dir und mir die Gedanken aus dem Text „Hast du Zeit?“ von Katharina von Dessien.

Simone H.

Hast du Zeit?

Zeit, auf deinem gehetzten Weg zur Arbeit
einen Moment innezuhalten, um die
frische Morgenluft einzuatmen. 

Zeit, um die ersten Sonnenstrahlen oder
auch leichte Regentropfen auf deinem
Gesicht zu spüren. 

Zeit, dein Essen nicht nur
hinunterzuschlingen, sondern wirklich zu
genießen. 
 
Zeit, ein ungeplantes Gespräch mit einer
Kollegin zu beginnen, das tiefer geht, als du
jemals erwartet hättest.
 
Zeit, um Gott, den Vater, flüstern zu hören: 

“Hast du Zeit, mein Kind, all die kleinen
Schätze zu entdecken, die ich im Alltag für
dich versteckt habe, damit du dich daran
erfreuen kannst?“ 

Hast du Zeit, das Schöne, das
Ungewöhnliche im Gewöhnlichen zu finden?
 
Gott schenkt uns Zeit. Mit jedem neuen
Morgen bekommen wir einen ganzen Tag
voller bunter Möglichkeiten.
Wir dürfen ihn aus Gottes Hand nehmen
und gestalten. 

Hast du Zeit?
  
Katharina von Dessienrmentum.