Der Tod, eine frohe Botschaft?

Ostern, das ist eine frohe Botschaft für jeden einzelnen von uns. Aber wie könnte der grausame Tod Jesu am Kreuz eine frohe Botschaft beinhalten? Jesus ist nicht irgendjemand, sondern sein Tod beinhaltet die beste Botschaft der Welt. Denn durch seinen Tod ist die Trennung zwischen Gott und Mensch aufgehoben. Der Vorhang im Tempel, der Gottes Gegenwart vom Menschen getrennt hatte, ist zerrissen (Lukas 23,45). Jesus hat als Sohn Gottes den Weg frei gemacht. Aber die Juden haben ihn lediglich als König erwartet, der sie von der Unterdrückung der Römer befreien würde. Als Sohn Gottes kam er aber, um als Knecht zu dienen, um Menschen zu heilen, ihnen zu begegnen und um sie von der Macht der Sünde zu befreien und ein Leben mit Gott wieder zu ermöglichen. Das ist wahrlich eine frohe Botschaft!

Verurteilt und doch ein Retter?

Jesus wurde verachtet, verspottet, verstoßen und starb dann am Kreuz den qualvollen Tod eines Verbrechers. Mit Jesu Tod am Kreuz ging Gottes Plan mit der Menschheit in Erfüllung (Jesaja 53,5). Aus menschlicher Perspektive ist es kaum zu verstehen. Viele Menschen blicken auf das Kreuz als Symbol des christlichen Glaubens und sehen darin eher das Symbol für Tod und Scheitern. Aber am Kreuz wurde der größte Sieg der Geschichte errungen. Jesus ist nicht tot im Grab geblieben, sondern am dritten Tage auferstanden. Den Frauen, die früh zum Grab gekommen waren, wurde gesagt, dass Grab ist leer, Jesus lebt (Lukas 24,1ff)! Die Auferstehung Jesu bedeutet für uns, dass Gott den Weg frei gemacht hat, um die Trennung von ihm zu überwinden. Durch Jesu Tod können wir die Schuld in unserem Leben, in unserer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu ihm bringen und Vergebung erfahren. Jesu Sterben war deshalb keine Niederlage, sondern zusammen mit seiner Auferstehung der Sieg über Tod und Sünde.

Verdienst oder Gnadengeschenk?

Nein, Vergebung können wir uns nicht selbst verdienen und wir können Gott auch nicht mit guten Taten beeindrucken. Vergebung ist ein Geschenk Gottes, das wir nur annehmen oder ablehnen können. Bezahlen müssen und können wir dafür nicht, weil Jesus den Preis für unsere Vergebung bereits bezahlt hat. Jesu Tod und Auferstehung hat für uns deshalb persönliche Relevanz in unserer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ostern ist und bleibt Gottes Gnadengeschenk für jeden einzelnen von uns (Epheser 2,8-9). Uns allen wünsche ich, dass wir diese Bedeutung noch mehr entdecken.

In diesem Sinne: das Grab ist leer, frohe Ostern!

Meik Wüste