Stell dir vor: derjenige, auf den du all deine Hoffnung gesetzt hast, ist weggegangen. Und du weißt, dass du ihn nicht erreichen kannst. Aber er hat dir versprochen, einen Tröster und Ratgeber zu schicken. Nun sitzt du da und wartest und wirst von Fragen gequält: Wie und wann soll das geschehen? Wer ist dieser Helfer und wie erkenne ich ihn? Was ist stärker: dein Vertrauen und deine Hoffnung oder Zweifel und Resignation? So oder ähnlich mag es den Jüngern nach der Himmelfahrt Jesu Christi ergangen sein. Ihnen wurde etwas Einzigartiges zuteil, von dem wir in Apostelgeschichte 2, 1 bis 6 lesen:

"Zu Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle, die zu Jesus gehörten, wieder beieinander. Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in fremden Sprachen zu reden, jeder so, wie der Geist es ihm eingab. In Jerusalem hatten sich viele fromme Juden aus aller Welt niedergelassen. Als sie das Brausen hörten, liefen sie von allen Seiten herbei. Fassungslos hörte jeder die Jünger in seiner eigenen Sprache reden."

Mich erstaunt immer wieder, dass an dieser Stelle kein Engel erschienen ist und den Menschen "Fürchtet euch nicht" zugesprochen hat. Mich ergreift Ehrfurcht, mit welcher Kraft der Heilige Geist wirkt und vor der Größe und der Macht Gottes. Ich erkenne daraus auch: Gott hält sein Versprechen, er wählt den perfekten Zeitpunkt und er überfordert uns nicht.

Wie können wir den Heiligen Geist erfahren? So spektakulär wie am ersten Pfingstfest wird es wahrscheinlich niemand von uns erleben. Und doch wirkt der Heilige Geist auch heute. Können wir ihn durch die vielen Geräusche und Ablenkungen in dieser Welt überhaupt noch erkennen? Nehmen wir uns doch in den nächsten Wochen die Zeit und die Ruhe, den Heiligen Geist bewusst einzuladen.

Petra D.