Buchvorstellung
Wir alle kennen wahrscheinlich die Geschichte vom verlorenen Sohn. In dem Buch von Timothy Keller „Bedingungslos geliebt“ geht es allerdings um zwei verlorene Söhne.
Der Erste ist der „offensichtlich“ verlorene Sohn, der das Erbe seines Vaters beansprucht und sich damit aus dem Staub macht. Dann gibt es noch den zweiten „braven, angepassten“ Sohn, der seinem Vater eigentlich alles recht machen will und das tut, was der Vater möchte. Der soll nun auch verloren sein?
Timothy Keller unterscheidet zwei Personengruppen, die gekommen waren um Jesus zu hören.
1. Die „Zolleinnehmer und andere verrufene Leute“ – sie repräsentieren den jüngeren Sohn, der sich weder an die Moralgesetze noch an die Vorschriften für die kultische Reinheit gehalten hat.
2. Die „Pharisäer und Schriftgelehrten“ – sie repräsentieren den älteren Bruder, der die Schrift studiert, ihr gehorcht, in den Gottesdienst geht und ohne Unterlass betet. „Eigentlich“ ist an ihm doch nichts auszusetzen, oder?
Timothy Keller verdeutlicht nun, dass Jesus uns in dem Gleichnis eine neue Definition für Sünde gibt, sowie eine neue Definition dafür, was es heißt verloren und gerettet zu sein.
Jesus stellt anhand des Gleichnisses zwei grundlegende Wege dar, wie Menschen versuchen Glück und Erfüllung zu finden: den Weg der moralischen Anpassung und den Weg der Selbstentdeckung.
Die Botschaft des Gleichnisses lautet aber, dass keine dieser Lebenseinstellungen uns zum ersehnten Glück führen kann.
Daher der Untertitel des Buches „Von zwei verlorenen Söhnen und einem liebenden Vater“. Die beiden Lebensweisen, die sie verkörpern, sind sich viel ähnlicher als es zuerst scheint. Gibt es vielleicht noch einen anderen Weg zum erhofften Glück?
Ein Buch, das herausfordert, vor allen Dingen, wenn man sich selbst eher mit dem „älteren Bruder“ identifiziert
Originaltitel: The Prodigal God
Verlag: fontis - Brunnen Basel
ISBN: 9783038480297
Preis: 12,99 €
Sabine W.