Geduld
Mit der Geduld ist es so eine Sache - klar schätze ich es und ich erwarte es auch, dass andere mit mir Geduld haben. Andererseits ist es immer wieder eine Herausforderung, mit anderen Menschen geduldig zu sein. Geduld, das ist die Fähigkeit zu warten oder etwas zu ertragen, Geduld ist eine Tugend. Aber gerade bei denjenigen, die uns am nächsten stehen, reißt der Geduldsfaden teilweise doch zu schnell. Wer schon mit quengelnden Kindern auf der Rückbank im Auto unterwegs war, der weiß was ich meine. Oder wer kennt nicht den Ehepartner, der vor dem vollen Kühlschrank steht und sein Essen nicht findet?
Vor wenigen Wochen haben wir Weihnachten gefeiert und das Warten auf Krippenspiel und Bescherung war für die Kinder eine Herausforderung. An Heilig Abend wurde im Musical die Geschichte von Simeon gespielt. Er hatte über lange Zeit Geduld bewiesen und wurde letztlich dafür belohnt: Gott hat sein Versprechen gehalten und Simeon durfte den angekündigten Messias sehen.
Andere geduldige Personen aus der Bibel sind zum Beispiel Abraham und seine Frau Sarah, Hannah oder auch Hiob. Allen ist gemeinsam, dass sie fest auf Gott vertraut haben. Dieses Vertrauen und die daraus wachsende Geduld brauchen wir alle und ganz besonders dann, wenn wir in Situationen stecken, die uns sehr herausfordern. Sei es, dass wir selbst krank sind oder ein geliebter Mensch erkrankt. Sei es, dass unsere Arbeitsstelle auf der Kippe steht, oder dass sich unsere Kinder in eine Richtung entwickeln, die wir nicht bejahen können, oder dass unsere älter werdenden Eltern immer wieder das Gleiche sagen und fragen, weil ihre kognitiven Fähigkeiten nachlassen.
Zweifellos am geduldigsten ist unser Gott, denn er möchte nicht, dass auch nur ein Mensch verloren geht. Lasst uns versuchen andere so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten und damit Jesus immer ähnlicher zu werden.
"Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte." (Psalm
103,8).
Petra D.