„Ist das ungerecht?“

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Wenn ich an Kinder denke, dann merke ich, dass die Antwort auf die oben genannte Frage recht unterschiedlich ausfällt. Nicht nur in Konflikten, sondern auch in vielleicht unbequemen Entscheidungen begegnet einem manchmal die Aussage: „Das ist ungerecht!“. Kinder haben dafür ein recht großes Empfinden, auch wenn sie mit ihrer Einschätzung nicht immer richtig liegen. Das, was ich aus der Perspektive eines Vaters in der eigenen Familie, oder aus der Perspektive eines Mitarbeiters in unserer Kinder- und Jugendarbeit wahrnehme, betrifft mich aber auch selbst. Insbesondere, wenn ich an meine Beziehung zu Gott denke. Wie geht Gott mit meinem Fehlverhalten, mit meiner Schuld um? Immerhin trennt uns unsere Schuld von Gott. Sie steht wie ein Hindernis zwischen uns und ihm und beeinträchtigt unsere Beziehung mit ihm.

An Ostern feiern wir, dass Jesus Christus für uns am Kreuz gestorben ist und wir durch ihn neues Leben haben können. Gerecht wäre es jedoch, wenn wir selbst die volle Konsequenz für unsere Schuld tragen müssten. Aus der menschlichen Perspektive ist es ungerecht, dass jemand anders für unsere Schuld bezahlt. In diesem Sinne war es ungerecht von Gott, dass sein Sohn für uns gestorben ist. Das Ungerechte ist aber gleichzeitig gerecht. Denn Schuld blieb nicht unbeachtet oder schlimmstenfalls ignoriert, sondern Gott ist damit auf souveräne Art und Weise umgegangen.

Im Kolosserbrief heißt es „Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.“ (Kol 2,14).

Durch Jesu Tod am Kreuz hat er unsere Schuld auf sich genommen und uns Vergebung ermöglicht. An Ostern denken wir daran und feiern es, dass wir durch Jesus Christus frei sein können, weil unser Schuldbrief getilgt wurde. Aber es bleibt nicht nur dabei, dass Jesus Christus für uns gestorben ist und wir durch seine Vergebung frei sein können. Jesus Christus ist nicht tot geblieben, sondern am dritten Tag auferstanden und hat so neues Leben ermöglicht. Neues Leben mit ihm im Hier und Jetzt und dann auch in Ewigkeit. Die Wiederherstellung unserer Beziehung mit Gott ist durch Jesus ermöglicht. Und das ist wahrer Grund zur Freude und zum Feiern!

In diesem Sinne wünsche ich frohe Ostern!

Meik

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