Alles wächst!

In einem Kinderbuch sieht der kleine Rabe Socke seinen Freund Eddi-Bär im Garten arbeiten. Der kleine Rabe interessiert sich dafür und im Laufe des Gesprächs erklärt der Bär: „Alles wächst!“. Daraufhin pflanzt Socke voller Eifer alles Mögliche: Gummibärchen, Lollis, Spielzeugautos, … Ernüchtert stellt er nach ein paar Tagen fest, dass bei ihm leider nichts wächst.

Wenn ich dieses Jahr auf meinen Gemüsegarten schaue, weiß ich auch nicht so recht. Manches wächst, aber anders als sonst. Langsamer als erhofft, aber es passiert etwas. Ich suche die Erklärung im Frühlingswetter, das diesmal anders als die letzten Jahre war. Oder im anderen Saatgut als letztes Jahr.

Uns Menschen geht es, denke ich, oft wie dem kleinen Raben oder mir. Wir wünschen uns Wachstum in den verschiedensten Bereichen unseres Glaubens und Lebens. Wollen vorankommen. Wollen wachsen. Am besten in allen Bereichen. Doch manchmal liegt unser Fokus bei der falschen Sache oder unsere Geduld und Aufmerksamkeit das Wachsen zu sehen und zu erleben ist zu klein. Lieber wäre uns gleich die fette Ernte.

Wie gut, dass wir einen guten Gott haben! Im Vertrauen auf ihn schenkt er uns persönlich Wachstum und zwar genau wo, wann und wie schnell es für uns gut ist. Und es wächst auch nicht alles gleichzeitig. In dem Lied „Wie ein Baum“ von Martin Pepper heißt es angelehnt an Psalm 1 „alles wächst, gedeiht und blüht zu seiner Zeit“. Ich finde das ist ein schönes Bild und wirbt dafür Geduld zu haben. In der von Gott geschaffenen Natur ist es auch so.

In unserer lebendigen Beziehung mit Gott können wir erfahren was gerade dran ist, indem wir im Gebet seine Nähe suchen und auch im Alltag genau hinhören, hinschauen und versuchen Gottes Wirken auch in den kleinen Dingen zu erkennen. Mit dem Erkennen was gerade „dran ist“ können wir uns dafür öffnen, darauf fokussieren und so das Wachstum fördern.

Wo bist du gerade der kleine Rabe Socke? Wo fehlt dir die Geduld oder Aufmerksamkeit das Wachsen zu sehen und zu erleben?

Markus S.

Hier noch ein Lied-Impuls zum Artikel "Wie ein Baum" von Martin Pepper.