Frauenfrühstück
Nach fünf Monaten konnten wir Frauen uns endlich wieder treffen, um gemeinsam einen unterhaltsamen und bereichernden Vormittag zu verbringen. Voller Vorfreude strömten die Frauen in die FeG mit Hunger im Bauch und vielleicht auch in der Seele. Bei einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Buffet konnten wir bei persönlichen Gesprächen zunächst den Hunger stillen. Nun waren wir bereit, unserer Referentin, Frau Dagmar Hees, Gehör zu schenken. Sie kommt aus der FeG Koblenz und ist im Vorstand des südwest - deutschen Kreises des Bundes Freier evangelischer Gemeinden. Den Gottesdienstbesuchern ist sie gut bekannt. Sie war schon oft bei uns zu Gast, zuletzt am 1. Mai 2022, als Sie „dem Leben auf der Spur“ war.
Nun hieß es, nie wieder wird mir das passieren, nie wieder werde ich in diese Situation geraten, nie wieder tappe ich in diese Falle!
Wirklich? Werden wir aus Erfahrungen klug? Sind nicht unsere Persönlichkeit und unsere gewohnten Verhaltensmuster so festgefahren, dass wir uns z.B. immer wieder ausnutzen lassen? Nicht „nein“ sagen können? Versuchen, es allen recht zu machen? Oder versuchen, aus jemand anderem einen anderen Menschen zu machen? Oder sogar sich selbst so zu verändern, dass man den anderen gefällt und gar nicht mehr man selber ist? Nur um anerkannt und geliebt zu werden und dazu zu gehören?
Wie können wir diese immer wiederkehrenden „Fallen“ umgehen und dauerhafte Veränderung herbeiführen? Dagmar Hees konzentrierte sich auf vier Punkte: Sich der Realität stellen. Sich fragen, welchen Anteil man selbst an der Situation hat? Erkennen, dass ein gutes Leben von innen kommt und nur zu zehn Prozent abhängig von den äußeren Umständen ist. Und zu guter Letzt erkennen, dass man Hilfe benötigt.
Wo können wir diese Hilfe finden? Wenn wir uns auf Gott einlassen, können wir in IHM eine Kraftquelle finden und gemeinsam mit IHM unsere Probleme angehen und lösen. Denn ER will uns führen und unseren Akku aufladen und stellt uns dazu auch oft Menschen an die Seite.
Zum Schluss gibt Dagmar Hees uns praktische Tipps für unseren Alltag. Wir sollten selbstreflektiert unsere Entwicklung im Blick behalten. „Wir brauchen nicht perfekt zu werden, nur besser!“ Wir können dazu Gedächtnisstützen einsetzen, z.B. Post-its am Spiegel, um uns zu helfen, die neu gewonnenen Einsichten auch umzusetzen.
In der griechischen Philosophie gilt, dass alles zuerst im Kopf durchdacht und verstanden werden muss, bevor gehandelt werden kann. Aber die jüdische Philosophie stellt das Handeln an den Beginn und unterwegs wird erst gelernt und gegebenenfalls verbessert und angepasst. Möge jede der Frauen ihr Vakuum füllen mit der Liebe Gottes und eine ausgewogene Vorgehensweise der beiden unterschiedlichen Philosophien finden.
Abschließend hat Dagmar Hees uns die kleine Geschichte „Mein Leben in fünf Kapiteln“ vorgelesen. Für jede Frau lag ein Exemplar dieser Geschichte zum Mitnehmen bereit.
Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an Dagmar Hees und die tiefen Einblicke, die sie uns gewährt hat und damit auch den seelischen Hunger gestillt hat.
Anneli K.